Spätabends machten wir den grauenhaften Fund auf unserem Strohboden über den Pferden. Da lag der arme Butch, tot, Blut kam aus Nase, Mund und Darm. Ein grauenhafter Anblick. Er war gut genährt. Anzeichen für eine chronische Krankheit, die zu einer Blutungsneigung hätte führen können, gab es nicht. Viele Menschen legen Gift für Mäuse und Ratten aus. Wir vermuten, dass Butch eine sterbende Ratte oder Maus erwischt hatte und dann selbst an dem Gift in deren Körper gestorben ist.
Butch und sein Freund Pit gehörten zu einer großen Gruppe unversorgter, extrem scheuer, unkastrierter, heruntergekommener Katzen, von denen wir die meisten nach und nach fangen, kastrieren und grundversorgen lassen konnten. Wir setzen sie wieder in Freiheit und füttern sie täglich. Die Tiere bleiben aber scheu.
Butch ließ uns nie in seine Nähe kommen. Wir haben den beiden Freunden eine Katzentreppe zum Strohboden gebaut. Hier hatten sie es trocken und sauber mit vielen Verstecken, wurden zuverlässig gefüttert, konnten jederzeit gehen. Wir konnten sie aber nie ausschließlich an uns gewöhnen und sie waren immer wieder tageweise anderswo, vermutlich, dort, wo sie zur Welt gekommen sind.
Als es Butch schlecht ging, hatte er sich dann doch mit letzter Kraft zu uns auf den Strohboden geschleppt. Anscheinend fühlte er sich hier doch sicherer, als dort, wo er sonst noch lebte, dachte vielleicht, wir könnten ihm helfen. Doch als wir ihn fanden, da war er schon gestorben. Sein Tod ist schrecklich traurig, auch für Pit. Beide waren ganz dicke Freunde oder vielleicht Geschwister. Wie liebevoll sie miteinander umgingen, war rührend. Ihre verknoteten Schwänze beim Umeinanderstreichen werden wir nie vergessen. Oder wie sie miteinander im warmen sonnenbeschienenen Sand des Paddocks spielten. Die beiden hatten sich gegenseitig so gut getan, bei ihrem harten und gefährlichen Leben, das sie da draußen führten.
Pit ist nun allein. Zusammen hatten die beiden lange durchgehalten, da draußen. Lieber Butch, es tut uns leid, dass wir dir nicht helfen konnten!
Mit ihren grausamen Ideen für alle möglichen Gifte erreichen Menschen Tiere, die ihnen lästig erscheinen, auch auf Distanz. Es gibt keinen vernünftigen Grund irgendein Tier zu vergiften, auch nicht, wenn es uns lästig ist. Schäden, die Tiere anrichten, sind materiell. Sie deshalb zu quälen und zu töten, ist völlig unverhältnismäßig und barbarisch.