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22. Dezember 2020

Freddys schönstes Weihnachtsfest!

Bei Achtung für Tiere endet das Jahr mit einem Neuanfang: für Hängebauchschwein Freddy. Vorsitzende Astrid Reinke hatte einen Notruf für Tiere erhalten, deren Vernachlässigung nach einem Todesfall offenkundig geworden war. Die Tierärztin schaltete das zuständige Veterinäramt ein. Dann ging alles sehr schnell. Etliche Tiere wurden abgegeben. Übrig blieb ein sehr altes krankes Hängebauchschwein. „Der Schweineopa, wir nannten ihn Freddy, war 24 Stunden täglich allein in einem Kabuff eingesperrt, weil niemand ihm den gesetzlich vorgeschriebenen Doppelzaun baute. Durch schlimme Vernachlässigung ist er stark gehbehindert und übergewichtig, hat dicke Lidwülste und Hautprobleme“, berichtet die Tierärztin.

Fachwissen nötig

Nach Gesprächen mit dem zuständigen Veterinäramt und Fachtierärzten für Schweine fiel die Entscheidung, Freddy für seine letzte Lebenszeit einen Platz inmitten von Hühnern und Katzen auf dem Lebenshof in Varensell zu schaffen. „Einiges mussten wir dafür bauen. Auch der Transport war ein Riesenproblem, da Freddy schnell in Panik gerät. Wir kauften eine stabile Holzkiste – als Sänfte… Schlau, wie er ist, lernte Freddy schnell, in die Kiste zu gehen. Rechtzeitig vor Weihnachten holten wir das kreislauflabile Schwergewicht mit Unterstützung vieler starker Helfer sicher verpackt mit unserem Pferdehänger nach Varensell“, berichtet Reinke.

Freddy will leben!

Freddy gehe es noch nicht richtig gut, aber viel, viel besser als in den langen Jahren vorher, sagt die stellvertretende Vorsitzende Frauke Albersmeier. „Er nimmt Anteil an seiner Umgebung und benutzt zusammen mit seinen neuen Freunden das extra für ihn gebaute Gehege. Wir unterstützen ihn bei allem, was er kann und will!“ In engem Austausch mit Schweinespezialisten will man bei Achtung für Tiere Freddys letzte Monate oder Jahre zu den besten seines Lebens machen. „Er braucht gute medizinische Betreuung, denn sein Zustand war sehr schlecht.“

Hilfe dank Stallneubau

Knapp vor Pandemieausbruch hatte der Verein einen lange vorbereiteten Stallbau begonnen. „Für uns ein Mammutprojekt! Herzlichen Dank allen Spenderinnen und Spendern, die uns unterstützt haben und noch unterstützen, die Restsumme zusammen zu bringen“, bedankt sich Albersmeier. Der gerade fertig gewordene Stall machte es möglich, dem neuen Bewohner einen Lebensplatz zu schaffen. „Freddys Vergangenheit können wir nicht ungeschehen machen. Aber jetzt kann er einen Frühling erleben, Vögel zwitschern hören, frische Luft atmen, seine Füße in dickes grünes Gras zu setzen“, verspricht sie. „Er soll erdwühlen, zum ersten Mal in seinem Leben schlammbaden können und die wärmende Sonne auf seiner Haut genießen.“

Wer dem Verein helfen will, den Lebenshof in Varensell als Rettungs- und Lebensort für Freddy und die anderen Schützlinge zu erhalten, findet Infos unter www.achtung-fuer-tiere.de.

Freddys schöne, bernsteinfarbene Augen liegen tief zwischen dicken Hautwülsten. Seine dünnen Beine unter dem wuchtigen Rumpf sind durch Vernachlässigung und Bewegungsmangel verformt. Seine Klauen waren über Kreuz gewachsen und mussten in Narkose gekürzt werden.

Freddy muss jetzt langsam wieder gehen üben. Bereits nach wenigen Tagen ergriff er die Initiative. Hier zusammen mit seinen neuen Freunden auf dem Lebenshof in Varensell.

Freddys Schicksal und das seiner Leidensgenossen mahnt dazu, vorzusorgen, genau festzulegen, wer tierliche Familienmitglieder nach dem eigenen Tod wie versorgen soll und wie das bezahlt wird.

Mit tatkräftiger Hilfe von Mila legt Bundesfreiwillige Lea letzte Hand an Freddys neuen Freilauf.