Nur eine grausame Gewohnheit

25. April 2021 | Pressemitteilung, Tierversuche

Nur eine grausame Gewohnheit

Aktion zum Internationalen Tag zur Abschaffung der Tierversuche

 

Anlässlich des Internationalen Tages zur Abschaffung aller Tierversuche rief der Verein Achtung für Tiere e.V. zum Protest gegen legale Tierquälerei in Laboren auf. „Tiere fühlen, Tiere leiden, Tiere wollen leben“, „Sie sind keine Ersatzteillager“ und „Tierversuche – Verbrechen an Wehrlosen, Schande für die Menschheit“ war auf Schildern und Transparenten zu lesen, mit denen sich rund 40 Personen an der Berliner Straße und der Königstraße postierten.

Grausam zu Tieren und gefährlich für Menschen, lautete die Kritik. Die Corona-Pandemie offenbare die Nutzlosigkeit von Tierversuchen. „Sogar die Tierversuchsbranche kann nur darauf hinweisen, dass Tierversuche der Zulassung von Impfstoffen ‚vorangegangen‘ seien. Dazu muss man wissen, dass der Gesetzgeber schlichtweg verlangt, Tierversuche stupide in jedem Zulassungsprozess durchzuexerzieren. Tierversuche haben Alibifunktion, wenn etwas schiefgeht“, erklärt Astrid Reinke, Tierärztin und Vorsitzende von Achtung für Tiere. Wegweisende Forschung sei tierfrei. „Am Max-Planck-Institut für Infektionsbiologie in Berlin wurden aus Lungengewebe von Menschen „Organoide“, also organähnliche Testsysteme gezüchtet, an denen die Wirkung antiviraler Medikamente und Impfstoffe gegen das neue Coronavirus getestet werden können.“1

Frauke Albersmeier, stellvertretende Vorsitzende von Achtung für Tiere, erläuterte in ihrer Rede, warum es Tierversuche trotz aller wissenschaftlichen und ethischen Probleme überhaupt noch gibt: „Tierversuche sind wissenschaftliche Gewohnheit und immer neue Studierende werden durch die Verfechter von Tierversuchen darin eingeübt. Jedes Tierhaus, jedes Labor, das einmal für Tierversuche ausgestattet ist, zementiert die Gewohnheit Tierversuch: Das Equipment entscheidet darüber, wie geforscht wird.“ Außerdem stehe eine gut vernetzte, einflussreiche Branche hinter Tierversuchen: Tierexperimentatoren, Käfig- und Zwangsappartehersteller, Tierzüchter u.v.m.

„Man operiert Hunden Schlingen um ihre Herzkranzarterien, die man später zuzieht um einen Herzinfarkt nachzustellen, wenn die Tiere bei vollem Bewusstsein sind. Man operiert Tieren Fäden in Hirnarterien, um einen Schlaganfall zu imitieren. Man durchlöchert ihren Darm, sodass der in die Bauchhöhle fließende Darminhalt eine furchtbar schmerzhafte Bauchfellentzündung hervorruft“, zählt Albersmeier auf. „Niemand kann ernsthaft glauben, dass es dafür irgendeine Rechtfertigung gibt. An Menschen verübt, wären das Kapitalverbrechen. Tiere sind nicht unsere Messinstrumente, sie fühlen Angst, Schmerz, Liebe, Freude – es gibt keinen Unterschied zwischen uns, der Tierversuche zu einer guten Sache machen kann.“

Reinke ergänzt: „2021 ist Wahljahr – jeder kann bei seiner Wahlentscheidung auch bedenken, was sie für Tiere bedeutet. Nur wir Menschen sind für das Fortbestehen von Tierversuchen verantwortlich und nur wir können diese Schande von unserer Zivilisation nehmen.“

1 https://www.mpg.de/14672877/alveolaere-epithelien-als-modell-fuer-eine-corona-infektion