Schweineopa Freddy feiert 2. Neugeboren-Tag
Achtung für Tiere erbittet Hilfe
Freddy war jahrelang in ein Betonverlies gesperrt. Er dämmerte auf hartem kaltem Boden vor sich hin. Durch Bewegungsmangel und Übergewicht sind seine Beine verkrümmt. Nach Einschalten eines Amtstierarztes sollte Freddy vermittelt werden, aber es fand sich niemand für das alte kranke Schwein. „Wir nahmen ihn schließlich auf, bauten ihm einen großen Auslauf mit Doppelzaun und richteten seinen Wohnraum gemütlich ein. Freddy lebt jetzt mit Katzen und Hühnern zusammen und bekommt Besuch von Eseln und Menschen. Der Amtstierarzt befürwortete diesen Lebensraum als eindeutige Verbesserung nach dem traurigen Einsiedlerdasein,“ berichtet Vereinsvorsitzende Astrid Reinke. „Auf der Wiese gibt es Bäume, Büsche und Wühlecken. Anfangs konnte der Arme nur wenige Schritte humpeln, inzwischen hat er 30 Kilo abgenommen und ist wieselflink. Seine verformten Klauen werden regelmäßig von einer Schweineärztin in Narkose korrigiert.“
Freddy, als er noch zusammen mit den Hühnern im Garten sein konnte. Die Hühner müssen sich wegen der Stallpflicht derzeit mit einem kleineren überdachten Areal begnügen.
„Wir kümmern uns um Tiere, die sonst niemand aufnimmt“, erläutert die zweite Vorsitzende Frauke Albersmeier. „Die meisten der 40 Tiere hier sind alt, chronisch krank oder verhaltensauffällig. Ein zweites, ein besseres Leben, wie Freddy es nun hat, das erleben die meisten Tiere allerdings niemals. Seit Freddy bei uns ist, wurden in Deutschland Millionen Schweine geschlachtet, Wildschweine erschossen und andere Schweine in Experimenten gequält. Jedes war eine Persönlichkeit, jedes hatte eine Mutter, die es beschützen wollte. Sie alle wollten leben. Neben allem, was wir für die Tiere hier auf dem Lebenshof tun, setzen wir uns für die Tiere ein, die anderswo weiter leiden.“
Achtung für Tiere verbinde Fürsorge für gerettete Tiere deshalb mit Bildungsarbeit. Im Zentrum stehe das Prinzip „Was du nicht willst, dass man dir tu´, das füg´ auch keinem anderen zu.“ „Jeder kann mit persönlichem Einsatz mehr Fairness gegenüber Tieren erwirken, durch das Abstellen tierfeindlicher Gewohnheiten und durch öffentliches Eintreten für die Tiere,“ sagt Albersmeier.
Lotta und Mira, die beiden ältesten Lebenshofbewohnerinnen, genießen etwas Wintersonne.
Derweil hängt die Arbeit auf dem Lebenshof an banalen Notwendigkeiten. Die Kosten für die Versorgung der Tiere, Einstreu, Grundfutter, Spezialdiäten, medizinische Kosten, Heizung, Strom, für einfach alles seien extrem gestiegen und müssen mithilfe freiwilliger Spenden aufgebracht werden. „Aber viele SpenderInnen haben selbst weniger. Öffentliche Gelder gibt es für unseren ganzheitlichen Ansatz – Tiere mit Handicap zu versorgen und zugleich künftiges Tierleid durch Information ursächlich zu verhindern – überhaupt nicht. Wir bitten mitfühlende Menschen herzlich um Weihnachtsspenden. Wir müssen mit den Tieren oft zu Fachtierärzten fahren, viele der Lebenshofbewohner können nur spezielle Futtermittel essen, vertragen keine Umstellungen. Die Esel z.B. können Möhren nicht mehr kauen. Geldspenden helfen ihnen allen am meisten. Davon können wir das kaufen, was die Tiere brauchen. Sie können am 17. und 24. Dezember bis 12 Uhr auch persönlich übergeben werden. Infos unter www.achtung-fuer-tiere.de.