Abschiede

Selma

Selma war eines der Hühner, die aus sog. Freilandhaltung zu uns kamen. Alle sechs waren übel zugerichtet. Freilandhaltung bedeutet in der Regel Massentierhaltung auf strukturloser Wiese und nachts eng gequetscht zu hocken. Und natürlich erleiden auch diese Tiere den täglichen Eierlegezwang, der das bestversorgte Tier in kurzer Zeit zugrunderichtet.

Es hat lange gedauert, aber alle Hühner haben sich erholt, auch Selma. Sie wurde ein großes, schönes, stolzes braunes Huhn, hielt sich oft in der Nähe von Paula und Traudl auf.

Mit nur wenigen Wochen Abstand wurden Flocke und Selma schwer krank. In der Massentierhaltung hätte das vielleicht niemand bemerkt und sie wären von ihren Leidensgenossinnen vielleicht gehackt, totgetreten oder erstickt worden. Als wir nichts mehr für sie tun konnten, sorgten wir für einen friedlichen, behüteten Abschied. Wir sind froh, dass wir so vielen Hühnern noch eine schöne Lebenszeit verschaffen können.