Stallbrände sind ein grausames Symptom

19. Juni 2020 | Pressemitteilung, Tiere essen

Stallbrände sind ein grausames Symptom

 

„Stallbrände sind grausames Symptom davon, Tiere als Verfügungsmasse zu sehen“, sagt Astrid Reinke, Vorsitzende von Achtung für Tiere e.V. Durchschnittlich 14 Mal täglich brennt es in deutschen Ställen, so ein Versicherungsexperte. „Wenn hunderte, tausende, sogar zehntausende Tiere verbrennen, wird ihr grauenvolles Sterben, emotionslos „verenden“ genannt, nur am Rande erwähnt.“

„In der Agrarindustrie verbrennen und ersticken Tiere bei lebendigem Leibe, die vorher schon unsäglich gelitten haben. Sauen z. B. werden in der Zucht Monate lang in Eisengestelle gezwängt, können sich darin nicht umdrehen, nicht gehen, nur stehen, liegen, essen, ausscheiden, gebären, stehen, liegen…“, beschreibt Reinke. „Wenn Tiere nach diesem Martyrium dann auch noch verbrennen und ersticken, passt das geradezu ins Bild.“ Politik, Behörden und Tierhalter nähmen das billigend in Kauf. Schweine seien bewegungsfreudige Tiere, intelligent wie Hunde, die leben wollten, Freude und Leid empfänden.

„Die Kastenstanddiskussion zeigt, dass Tieren wirklich jede Abscheulichkeit zugemutet wird. Dass ein Tier sich jederzeit hinlegen, aufstehen, hin- und hergehen kann, sollte keiner Rede wert sein“, sagt die Tierärztin. „Um Zentimeter und Zeiträume zu feilschen, zeugt davon, wie elementare Grundbedürfnisse von Tieren mit Füßen getreten werden“, ergänzt Frauke Albersmeier, zweite Vorsitzende des Vereins. Gelingen könne das immer wieder auch deshalb, weil der Tierschutz dem Landwirtschaftsministerium unterstellt ist. „Zynisch“, findet Albersmeier. „So kann die Landwirtschaftsministerin immer weiter milde lächelnd ihre schützende Hand über Tierquälerei halten.“

Hündin Lina verspeist zu Demonstrationszwecken ein paar Leckerli im so genannten „Ferkelschutzkorb“ – Reinke nennt ihn ein „Folterinstrument“. Lina wiegt 28 Kilo, eine Sau schnell mal über 300 Kilo. „Wie mag sich eine Schweinemutter fühlen, monatelang eingesperrt zwischen Eisenstangen rechts, links, hinten, vorne und oben? Ein einziger Tag würde bei Menschen als Folter bezeichnet,“ kommentiert Reinke.

„Tieren Leben voller Leiden aufzwingen, sie verbrennen lassen, Pandemien heraufbeschwören, multiresistente Keime über der Welt ausgießen – das wird erst aufhören, wenn Tiere Rechte bekommen und unabhängige Institutionen sie verteidigen“, so Albersmeier. Der Verein Achtung für Tiere sieht jeden Einzelnen in der Verantwortung, das Leid der Tiere zu verhindern: „Dem kurzen Moment, in dem Menschen die Körperteile von Tieren im Mund haben wollen, steht entgegen, Tieren alles zu nehmen und sie in vielerlei Form lebenslang größten Qualen auszuliefern. Wir können verhindern, dass Tiere verbrennen, indem wir niemals unterstützen, dass sie wie Gegenstände gelagert und wie Waren verwertet werden.“

Achtung für Tiere fordert, Tiere um ihrer selbst willen zu achten und ihre Grundrechte wie das auf Leben und Schutz vor Folter anzuerkennen.