Gartenschaupark Rietberg

Kaninchen-Ausstellung: wieder ein trauriges Bild

Die Kaninchen-Ausstellung, in der wir 2022 gravierende Missstände dokumentierten, wird fortgesetzt – und gibt auch 2023 wieder ein trauriges Bild ab.

Das Leid der Tiere wurde ja auch nie anerkannt. Parkleiter Johannes Wiethoff in der Tagespresse: „Im Gartenschaupark Rietberg muss kein Tier leiden. Das würden wir niemals zulassen“. Er befand die Kaninchen bei den Züchtern „in besten Händen“, kündigte aber „Verbesserungen“ an, so als sei die Haltung an sich richtig. Einstimmig sei beschlossen worden, die „erfolgreiche Zusammenarbeit“ mit den Züchtern fortzusetzen.

Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit sieht man ansatzweise im Video. Wir beschreiben es auch in unserem Offenen Brief an Bürgermeister Sunder und der Pressemitteilung zur aktuellen Situation.

Das Informationsfreiheitsgesetz NRW soll den freien Zugang zu den bei den öffentlichen Stellen vorhandenen Informationen gewährleisten. Anfragen von Achtung für Tiere zu den Hintergründen der Entscheidung für die Kaninchenausstellung und ob hier Gelder fließen, wurden von der Parkleitung und der Stadt Rietberg nicht beantwortet. Wir stellen die Anfrage nun an den örtlichen Bürgermeister.

Hintergrund

Im Hochsommer 2022 dokumentierten wir gravierende Missstände in der Kaninchen-Ausstellung im Gartenschaupark Rietberg. Nachdem die Tiere vorläufig aus den Käfigen genommen wurden, wurde bald darauf bekannt, dass man an der Kaninchenhaltung im Gartenschaupark festhalten will.

Kaninchenausstellung im Gartenschaupark Rietberg muss abgeschafft bleiben

Sommer 2022: Bei hochsommerlicher Hitze fanden Mitglieder von Achtung für Tiere e.V. bei der Kaninchenhaltung im Gartenschaupark Rietberg bedrohliche Mängel vor und meldeten sie dem Veterinäramt.

Nachdem die Tiere vorläufig aus den Käfigen genommen wurden, wurde inzwischen bekannt, dass man an der Kaninchenhaltung im Gartenschaupark festhalten wird.

„In guten Händen“?

Nachdem wir gravierende Missstände dokumentiert hatten, gaben Züchter und Parkleitung wenige davon zu. Beide beharrten aber zugleich darauf, dass die Tiere im Gartenschaupark gut untergebracht und bei den Züchtern in guten Händen seien.

Die Züchter haben sich aus unserer Sicht als Tierhalter mit ihren Rechtfertigungsversuchen noch mehr disqualifiziert.

Lesen Sie hier die Einlassungen der Verantwortlichen samt Kommentar:

Bitte helfen Sie den Kaninchen. Schreiben Sie an die Leitung des Gartenschauparks Rietberg und Bürgermeister Andreas Sunder!

Gartenschaupark Rietberg GmbH – Geschäftsführer Johannes Wiethoff
Rathausstraße 36, 33397 Rietberg
info@stadt-rietberg.de

Bürgermeister Andreas Sunder
Rathausstr. 31, 33397 Rietberg
andreas.sunder@stadt-rietberg.de

Hintergrund: gravierende Misstände in Kaninchen-Ausstellung im Gartenschaupark

An den heißesten Tagen des Jahres sahen wir Käfige ohne Wasser, andere Tiere saßen vor mit Kot verdreckten Näpfen, hatten teilweise nichts zu essen, obwohl Kaninchen Daueresser sind. Kaninchen sind auch sehr hitzeempfindlich. Hohe Temperaturen können für sie lebensbedrohlich werden. Sie brauchen dann kühle, luftige Schattenplätze und müssen engmaschig beobachtet werden.

In einem Offenen Brief an Parkleitung und den örtlichen Bürgermeister fordern wir die Abschaffung der Tierhaltung.

Mehr zu den Zuständen und Hintergründen:

Update 19. August 2022

Wir haben eine Beurteilung der Kaninchenhaltung beim Deutschen Tierschutzbund eingeholt. Heute hat uns außerdem die Nachricht erreicht, dass die Kaninchen „vorerst“ aus der Haltung im Gartenschaupark herausgenommen werden. Lesen Sie hier unsere aktuelle Pressemitteilung und wie die Fachreferentin für Heimtiere der Akademie für Tierschutz die Situation beurteilt.

In dieser Woche hatten wir die Bürgersprechstunde bei Rietbergs Bürgermeister Andreas Sunder wahrgenommen und ihm Fotos und Videos von den Zuständen gezeigt. Es war ein ausführliches und offenes Gespräch.

Immerhin – die Tiere werden vorerst nicht mehr in der artwidrigen Haltung zur Schau gestellt. Für sehr dringend geboten halten wir Kontrollen in den heimischen Ställen.

Und jetzt kommt es darauf an, dass aus dem „vorerst“ ein „endgültig“ wird. Die Zurschaustellung der Tiere im Gartenschaupark muss aufhören. Welcher Privatmensch würde seine eigenen Tiere wohl der unkontrollierbaren Situation in einem Gartenschaupark aussetzen? Haben Tiere von Züchtern weniger Schutz nötig als privat gehaltene Tiere?