Tiere schenken – eine gute Idee?

Tiere schenken – eine gute Idee?

Tierschutzunterricht an der Elly-Heuss-Knapp-Schule

Traditionell vor Weihnachten bekommen die fünften Klassen der Elly-Heuss-Knapp-Schule in Gütersloh Besuch von Astrid Reinke. Die Tierärztin ist auch Pädagogin und Vorsitzende von Achtung für Tiere e.V. Der Verein gibt auf dem Varenseller Lebenshof Tieren ein Zuhause für immer.

Bei der Einrichtung des Kaninchenlebensraums waren die Kinder mit Eifer und Spaß bei der Sache.

„Oft werden Tiere angeschafft, ohne dass die Menschen sich konkret ausmalen, was alles passieren kann und welche Probleme auf sie und vor allem auf die betroffenen Tiere zukommen können. Ich habe in 12 Jahren eigener Praxis viel vermeidbares Tierleid erlebt. Moderne Tiermedizin bietet viele Möglichkeiten. Wer für 20 Euro  ein Kaninchen kauft, oder es aus der Nachbarschaft geschenkt bekommt, der kann sich unter Umständen nicht vorstellen, dass für aufwendige Untersuchungen und Behandlungen schnell mehrere hundert Euro anfallen können.“

Oft würden Tiere aber auch lästig, wenn sich Lebensumstände änderten. „Sie machen Dreck, kosten Zeit, entwickeln Verhaltensauffälligkeiten, wenn sie nicht artgemäß leben dürfen.“ All das sei vermeidbar, indem man sich vor der Adoption einer Katze, eines Hundes oder eines Pferdes umfassend informiere und gedanklich durchspiele, was zu tun ist, wenn dieses oder jenes Problem auftaucht. Sich selbst in die Lebenssituation der Tiere hinein zu versetzen, mache Tierleid bewusst.

Kaninchen würden oft als einfach zu haltende Gefährten angepriesen. „Leider gibt es noch Züchter, die sie in Kisten sperren, als seien sie Kartoffeln. So etwas Kindern vorzuleben finde ich unverzeihlich. Kaninchen haben einen riesigen Bewegungsdrang. Sie können 60 km/h spurten.“ Am Ende der Schulstunde konnten die Kinder selbst Hand anlegen. Mit Tierfiguren und Einrichtungsgegenständen bauten sie ein großes, unterhaltsames Gehege für Kaninchen. Reinke lobt die Schülerinnen und Schüler der Elly-Heuss-Knapp-Schule sehr: „Sie waren alle total aufmerksam und sehr interessiert, haben sich lebhaft am Unterricht beteiligt und viele gute eigene Überlegungen eingebracht.“ Im Februar gibt es eine Folgeveranstaltung zum fairen Umgang mit Tieren.