Recht auf Tierschutzbildung

Bildungsziel Mündigkeit

Die UN-Kinderrechtskonvention spricht schon Kindern Rechte auf Meinungs- und Informationsfreiheit, auf Gedanken- und Gewissensfreiheit zu.

Der Beutelsbacher Konsens verlangt von Bildung, kontroverse Themen kontrovers zu behandeln.
Kultusministerkonferenz, Landesverfassungen und Schulgesetze nennen einhellig Mündigkeit, Demokratiefähigkeit, kritisches Denken und Verantwortungsübernahme als wichtige Erziehungs- und Bildungsziele. In Weltanschauungsfragen sollen Lernende persönliche Entscheidungen treffen und aktiv auf Gesellschaft und Politik zurückwirken.

Bildung will Grundwerte der Menschlichkeit vermitteln: Gewaltlosigkeit, Gerechtigkeit, Mitgefühl. Tierschutz hat seit 2002 Verfassungsrang. Auch das moderne Menschenbild und die Achtung vor unseren Mitlebewesen verlangen, dass junge Menschen Entscheidungen über ihren eigenen und den gesellschaftlichen Umgang mit Tieren bewusst treffen. Dafür benötigen sie ehrliche Informationen und sie müssen sich in selbstkritischer Reflexion üben können.

Tiere sind uns wichtig

Wer einmal darauf achtet, bemerkt schnell, dass Tiere uns überall begegnen. Der Stellenwert von Tieren in unserer Gesellschaft steigt. Wie man mit ihnen umgehen darf und sollte, ist darum kontrovers geworden. Was einst selbstverständlich war, wird heute hinterfragt. Die Sicht auf Tiere ist im Wandel. Dieser Umstand gehört zur Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen. Das Nachdenken, Lernen und Diskutieren darüber braucht deshalb dringend Raum in Kita und Schule.

Bildungsziel Mündigkeit

Um sich eine eigene Meinung bilden und mündige Entscheidungen fällen zu können, brauchen Schülerinnen und Schülern Kenntnisse darüber, was Tieren in unserer Gesellschaft widerfährt und welche Argumente dafür und dagegen angeführt werden. Sie brauchen Gelegenheit, sich zu fragen: Welche Interessen von Menschen und welche Bedürfnisse von Tieren stehen sich gegenüber, wenn es um die Nutzung der Tiere geht? 

Der Status Quo

In den pädagogischen Studiengängen, vielen etablierten Schulbüchern und Arbeitsblättern werden die Formen der Tiernutzung wenig bis gar nicht reflektiert. Schulprogramme und Lehrpläne geben noch wenig her zu Fragen wie: „Wie gehen wir mit Tieren um?“ und „Was dürfen wir mit Tieren tun?“

Reichlich Angebote gibt es allerdings von Verbänden und Institutionen, die selbst in die Nutzung von Tieren involviert sind: Zoos, Tierzirkusse, landwirtschaftliche Betriebe, Schulbauernhöfe oder die Rollende Waldschule der Jägerschaft begegnen vielen Kitakindern, Schülerinnen und Schülern in ihrer Bildungsbiografie.

Wir halten es für problematisch, wenn das, was Kinder und Jugendliche über Tiere und ihren Platz in der Gesellschaft erfahren (oder nicht erfahren), durch diejenigen vermittelt wird, die von mit Leid verbundener Tiernutzung profitieren.

Wer wir sind

Wir sind der Verein Achtung für Tiere e. V. Wir engagieren uns für den fairen Umgang mit Tieren, unterhalten einen Tierschutzhof und informieren Kinder und Erwachsene in vielfältigen Projekten über tierliche Bedürfnisse und den menschlichen Umgang mit Tieren.

Diese Projekte sind von Eigeninteressen unabhängig. Genau genommen arbeiten wir sogar daran, uns selbst überflüssig zu machen.

Angebote:

  • ReferentInnen für Vorträge, Seminare, Workshops, Diskussionen
  • Tierschutzunterricht, Tierschutz-AGs, Projektbegleitung, Ferienangebote
  • Unterrichtsmaterial
  • Tierschutz-Weiterbildung für Lehrkräfte/ pädagogisch tätige Personen

Lernende und Tiere brauchen Sie!

Es gibt viele Möglichkeiten, tierliche Bedürfnisse, den Umgang mit Tieren und tierethische Gedanken zum Bildungsinhalt zu machen: fachspezifisch und fächerübergreifend, in der Kita, im Regelunterricht, in Projekten und im offenen Ganztag. Die Mensch-Tier-Beziehung kann im Sachunterricht, in den Naturwissenschaften, in (Praktischer) Philosophie, Religion, Politik, Deutsch, aber auch im Kunstunterricht und anderen Fächern aufgegriffen werden.

Wir möchten Sie dabei unterstützen, den Umgang mit Tieren kontrovers von der Kita an zu thematisieren. Denn Kinder und Jugendliche haben einen großen Einfluss darauf, wie es Tieren in unserer Gesellschaft künftig ergehen wird. Darum steht ihnen auch eine große Verantwortung bevor. Bildung kann ihnen helfen, ihr gerecht zu werden.