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21. April 2023

„Der Hund sitzt immer nur im Zwinger…“

Achtung für Tiere lädt ein zum Austausch über Tierschutzmissstände

„Oft erhalten wir Mails von Menschen, die Tierleid beobachten und nicht wissen, was sie dagegen unternehmen können“, berichtet Astrid Reinke, Vorsitzende von Achtung für Tiere e.V. „Wir als Verein haben keine hoheitlichen Befugnisse. Nur Polizei oder Veterinäramt können z.B. Grundstücke betreten um Tierhalter zu kontrollieren. Sie können Auflagen verhängen, Tiere wegnehmen, Tierhaltungsverbote erwirken usw.“

Man müsse Tiermissstände beim Veterinäramt melden. „Das macht niemand gerne. Man muss sich aber überwinden. Weil die Tiere verloren sind, wenn sich auch noch  diejenigen abwenden, die Tierleid erkennen und Mitgefühl verspüren. Es gibt ja auch Menschen, denen Tiere vollkommen egal sind.“

Dieses Lamm hatte tagelang festgelegen, aufs Skelett abgemagert, lebend von Maden angefressen. Der Halter sei zu einer Strafe verurteilt worden.

Beispiele für Missstände sind vernachlässigte Tiere, Hunde in Dauerzwingerhaltung, hungernde oder kranke Schafe oder Pferde, Tiere ohne Schutz vor Regen, Wind, Hagel mitten im Winter, vernachlässigte Kaninchen in Kisten, Tiere, die im Morast stehen, Tiere, die nicht aufstehen können, Hunde, die viel zu schnell am Fahrrad mitrennen müssen, verletzte noch lebende Tiere nach Jagden u.v.m. Viel Tierquälerei sei allerdings erlaubt. „Jeden Tag Tierleid zu erleben, ohne sofort helfen zu können, ist schwer auszuhalten,“ beklagt Reinke. Am kommenden Freitag lädt Achtung für Tiere ein zu einem Informations-und Erfahrungsaustausch. „Wir wollen auch darüber sprechen, wie wir uns vor Attacken schützen oder einzelnen Behördenvertretern begegnen können, wenn sie uns wie „Lästlinge“ behandeln.

Dieses festliegende Lamm hatten Vereinsmitglieder kürzlich in Verl in einer Schafherde bemerkt: „Nicht der Schäfer und das Veterinäramt auch nicht. Reiner Zufall, dass wir es von der außerhalb der Weide sahen. Wie viele Tiere sterben qualvoll, ohne die geringste Hilfe ihrer Halter?“ fragt Reinke. „Der Staat muss Tiere endlich wirksam schützen!“

Wer Tierschutzfälle meldet, übernehme Arbeit, die eigentlich staatlichen Organen zufalle. Tiere vor Leid zu schütze, das sei Aufgabe der Politik, die für die Gesetze verantwortlich sei, der Behörden, die sie durchzusetzen haben und der Gerichte, die Tierquälerei konsequent und angemessen bestrafen müssten. „Immer wiederkehrende Horrorszenen in Undercoverrecherchen beweisen, dass das nicht ansatzweise funktioniert,“ kritisiert die Tierärztin.

„Menschen, denen es nicht egal ist, wenn Tiere leiden, können sich am 28. April um 18 Uhr auf dem Varenseller Lebenshof  gegenseitig stärken angesichts der Dreistigkeit derjenigen, die Tieren in aller Selbstverständlichkeit Schmerzen,  Leiden und Schäden zufügen – in einem Land, in dem Tierschutz Verfassungsrang hat!“

Info unter www.achtung-fuer-tiere.de.

Anmeldung bis 27.April unter info@achtung-fuer-tiere.de.