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7. Juni 2021

Für eine freundlichere Welt – für alle!

Varenseller Tierschutzlehrertagung virtuell

Am ersten Maiwochenende richtete die Tierschutzstiftung Lebenshof – Achtung für Tiere die vierte Varenseller Tierschutzlehrertagung aus. Coronabedingt trafen sich Tierschutzlehrerinnen und -lehrer aus dem ganzen Bundesgebiet diesmal online zu Weiterbildung und um Erfahrungen auszutauschen.

Frauke Albersmeier, Kuratoriumsmitglied der Tierschutzstiftung: „Die Weiterbildungsinhalte waren wunderbar auch in einer Videokonferenz zu vermitteln. Und mithilfe von Videos erhielten die Teilnehmenden Einblicke in das Leben und die Persönlichkeiten der Tiere auf dem Lebenshof in Varensell. Wir wollen künftig Präsenz- und Onlineangebote kombinieren.“

Albersmeier ist Tierethikerin an der Universität Düsseldorf. Sie referierte zum Wert von Kompromissen und dem unbedingten Schutzanspruch, der mit Menschen- und Tierrechten verbunden ist. Dr. Alexander Christian, Wissenschaftsphilosoph an der Universität Düsseldorf sowie Dozent am Centrum für Bioethik Münster, zeigte auf, wie sogar in ethischen Fachbeiträgen mitunter vorausgesetzt wird, dass man Tiere in Experimenten verwenden dürfe, obwohl genau dies ja erst einmal belegt werden müsse. Tierärztin Dr. Martina Kuhtz-Böhnke aus München demonstrierte, dass mit einfachen Worten und veranschaulicht durch Bilder schon Kindern tierfreie Forschung vermittelt werden kann. Angelika Zech- Stadlinger, Oberstudienrätin aus Nürnberg, erläuterte, warum Zoo, Zirkus und Ponykarussell Kindern kein Einfühlungsvermögen für Tiere und Verständnis tierlicher Bedürfnisse vermitteln können. Die Referenten gaben jeweils Anregungen, wie die behandelten Zusammenhänge mit einfachen Mitteln für den Unterricht aufbereitet werden können. In den Pausen wurden Erfahrungen und wertvolle Materialempfehlungen ausgetauscht.

„Demokratie braucht Menschen, die mündige Entscheidungen treffen können. Erschreckenderweise finden wir im Bildungssektor unzählige Angebote der Tierwirtschaft, Jägerschaft, der tierexperimentellen Forschung, von Tierzirkussen u.v.m. Die teilweise steuerfinanzierten Institutionen leisten sich imposante Auftritte im Internet, bei Bildungsmessen und sie verteilen massenhaft kostenloses Unterrichtsmaterial. Tierschutzlehrer, die über die Situation der Tiere informieren, die sich ja selbst nicht mitteilen können, haben in Schulen hingegen Seltenheitswert,“ beobachtet Astrid Reinke, selbst Tierärztin und Pädagogin. Sie ist Mitbegründerin der Tierschutzstiftung Lebenshof – Achtung für Tiere. „Unsere Gesellschaft lehnt ein Recht des Stärkeren ab, fordert Hilfe für Schwache und ächtet Gewalt. Trotzdem lässt sie Tiere ausbeuten, die empfindsam sind, wie wir Menschen selbst. Das ist ein tiefer Widerspruch und es ist grausam. Wir arbeiten dafür, dass junge Menschen nicht unbewusst in eine Normalität der Grausamkeit hineinwachsen.“

„Die Tierschutzstiftung Lebenshof – Achtung für Tiere will grundsätzliche Lebensrechte für Tiere schaffen und bewahren, unter anderem durch Informations-, Jugend- und Bildungsarbeit. Tierschutzlehrer arbeiten für eine Welt, in der wir ohne Gewalt fair miteinander umgehen – auch mit Tieren. Hätten Kinder von Anfang an die Wahl, Tiere quälen und töten zu lassen oder sie in die goldene Regel einzuschließen, dann würden die meisten für Tiere entscheiden,“ ist sich Philosophin Albersmeier sicher. „Wir arbeiten für Gerechtigkeit und die Abkehr von Gewalt, für eine freundlichere Welt für alle!“

Die Tierschutzstiftung und der Verein Achtung für Tiere e.V. arbeiten eng zusammen. Tierschutz im Unterricht oder in den Ferien seien Vereinsprojekte. Tierschutzlehrertagungen oder das Aussenden von Referenten übernehme die Stiftung. Man habe eine Tierschutzlehrerausbildung geplant. Ein Kooperationspartner hatte dafür professionelle Unterstützung und Finanzierung zugesagt. Leider sei dieser selbst in finanzielle Not geraten. Nun würden neue Förderer gesucht. Wer Stiftung oder Verein unterstützen möchte, erhält Infos unter 0152-27199234.