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6. April 2023

Tiere fühlen, Tiere wollen leben!

Tierschutzferienspiele bei Achtung für Tiere in Varensell

In zwei Kleingruppen nahmen von Montag bis Donnerstag 9 Mädchen und Jungen an sehr individuellen Tierschutz-Ferienspielen bei Achtung für Tiere in Rietberg-Varensell teil. „Einige der Kinder wussten schon, dass Menschen eine Tierart unter vielen anderen sind,“ freute sich Tierärztin Astrid Reinke, die die Ferienspiele leitet und als Tierschutzpädagogin Tierschutzunterricht in Schulen durchführt.

Als Einstieg in den fairen Umgang mit Tieren wurden wichtige Bedürfnisse von Menschen und Tieren sortiert. „Tiere wollen frei sein, Freunde und Familien haben. Sie möchten sich sinnvoll beschäftigen, Spaß haben, nicht gequält werden, sie wollen leben…“ waren einige der Ergebnisse. „Tieren sind eigentlich genau die gleichen Dinge wichtig, wie uns selbst,“ stellten die Kinder fest, und „den meisten Tieren geht es schlecht, denn sie können die meisten Dinge, die für uns selbstverständlich sind, nie erleben!“ Als Beispiele nannten sie Massentierhaltung, Zoo, Zirkus, Jagd oder Tierversuche, gegen die die Tiere einfach wehrlos seien.

„Wir betrachteten Zeitungsartikel und Werbung, in denen von „Tierwohl“, „artgerechter Haltung“, „artgerechter Schlachtung“ usw. die Rede war. Auf meine Frage, wie artgerechte Schlachtung gehe, kam postwendend die Antwort das sei unmöglich. Kinder entdecken schnell, dass gerade da, wo Tiere leiden und sterben, besonders oft schöne Worte wie „Tierwohl“ oder eben auch „artgerecht“ fallen, die das Leid der Tiere verharmlosen. Die Welt ist im Umbruch, auch beim Mensch-Tier-Verhältnis!“

Vor allem hatten die Mädchen und Jungen aber viele Stunden Spaß mit den tierlichen Lebenshofbewohnern. Sie beobachteten, dass Schweineopa Freddy es gar nicht schätzt, wenn man sein Schlafzimmer aufräumt, dass Hühner sehr schnell laufen, neugierig sind und gerne sonnen- und sandbaden, dass manche Katzen oder Hunde gerne gestreichelt werden, andere den Menschen lieber aus dem Weg gehen. Sie lernten, Esel  oder Pferde zu führen, sie zu putzen und ihre Hufe zu pflegen, Sie erfuhren, dass Pferde und Esel nur in trockenen offenen Ställen mit dicker sauberer Einstreu und der Möglichkeit jederzeit nach draußen zu gehen zufrieden sind und dass auch sie regelmäßig zum Zahnarzt müssen.

Die Kinder halfen richtig mit bei der Versorgung der Tiere, beim Saubermachen, Ausmisten und Einstreuen. Sie verbrachten viel Zeit in direktem Kontakt und auf Augenhöhe mit den Tieren. „Einige wollten sich unbedingt ein Haar von den Eseln mitnehmen und ihre Teilnahmeurkunde damit verschönern,“ lacht Reinke. „Die Woche ist für uns alle zu schnell vergangen. Es waren sehr aufmerksame Mädchen und Jungen, denen jedes einzelne Tier wichtig war, egal ob Hund oder Schwein. Junge Menschen brauchen wahrheitsgemäße Informationen und das freie Nachdenken über den Umgang mit Tieren unbedingt, um sich eine eigene Meinung bilden zu können. Dazu wollen wir einen Beitrag leisten.“ Infos unter www.achtung-fuer-tiere.de.