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9. Mai 2022

Was dürfen wir mit Tieren tun?

Varenseller Tierschutzlehrertagung nach Corona wieder live

Am Wochenende trafen sich TierschutzlehrerInnen und Lehrkräfte zur Weiterbildung auf dem Lebenshof von Achtung für Tiere e.V. „Die Varenseller Tierschutzlehrertagung bietet Fachinformationen und Austausch für Menschen, die im Bildungssektor wirken“, erläutert die stellvertretende Vorsitzende Frauke Albersmeier. „Wissen um die Situation der Tiere und ethisch darüber zu reflektieren, sind Voraussetzungen dafür, dass Kinder auch in ihrem Verhältnis zu Tieren zu mündigen Bürgern werden können, wie es Schule erreichen soll.“

Öko-Agrarmanagerin Anja Bonzheim erläuterte anschaulich den biozyklisch-veganen Landbau. Diese Bewirtschaftungsform erzeugt gesunden Boden und Nahrungsmittel – völlig ohne tierliche Substanzen. Tierärztin Dr. Martina Kuhtz-Böhnke aus Dorfen zeigte Unterricht zur Jagd für ältere Schüler. Grausame, erlaubte Praktiken, z.B. zum Abrichten der Hunde, machten viele Zuhörende sprachlos. Die Bedürfnisse wildlebender Tiere wurden erläutert, und wie Natur ohne Jagd funktioniert. Auch Jägerprojekte in Schulen wurden diskutiert.

Die Situation der Stadttauben, Mythen und warum es sie überhaupt gibt, beleuchte die Biologin Dr. Yvonne Stolze aus Köln. Stadttauben seien verwilderte Haustiere. Ein aktuelles Berliner Gutachten leite her, dass sie Anspruch auf menschliche Hilfe erhalten sollten. Die Philosophin Frauke Albersmeier aus Düsseldorf gab Einblick in aktuelle Debatten in der Tierethik und regte dazu an, das große Ziel, ein faires Zusammenleben mit Tieren, zu Ende zu denken.

Tierärztin Astrid Reinke präsentierte Unterricht, bei dem Schülerinnen und Schüler ganz grundsätzlich an vielen Beispielen diskutieren: „Was dürfen wir mit Tieren tun?“ Oberstudienrätin a.D. Angelika Zech-Stadlinger zeigte wie Grundschulkinder Einsichten über den fairen Umgang mit Pferden gewinnen, daran orientiert, dass es Flucht-, Herden- und Bewegungstiere sind.

Wer vom Leid von Tieren weiß, muss sich selbst schützen. Dazu erläuterte die Pädagogin Doris Heinzen-Voß aus Duisburg das Training von Resilienz – der Fähigkeit, Krisen zu überstehen und an ihnen zu wachsen. Das vegane Catering lieferten die Achtung für Tiere-Mitglieder Marita Prinz aus Rietberg und Stefanie Waldikowski aus Oelde. „Menüs und Kuchen übertrafen alle Erwartungen,“ freut sich die Vorsitzende Astrid Reinke, „neue Hintergrundinformationen und konkrete Unterrichtsbeispiele, ein gelungenes Wochenende, nach dem wir gestärkt in den Alltag zurückkehren!“. Bildungsangebote unter www.achtung-fuer-tiere.de.